Keilschieber Katalog

59 Änderungen vorbehalten ENGINEERING SCHIEBERREFERENZPUNKT Die Positionen von Schieberober- und -unterhälfte sowie deren Schnittstellen im Werkzeug werden über dieses Achsensystem beschrieben. Die Achsensysteme der beiden Schieberhälften liegen idealerweise im Werkzeug deckungsgleich übereinander. Aufgrund von Herstellungstoleranzen sind Abweichungen jedoch normal. Diese bedingen Lageänderungen der Schnittstellen, und ergeben folgenden Auswirkungen: ▬▬ Verdrehung bzw. Verkippung um eine beliebige Achse: ergibt eine lokale Überhöhung von Flächendrücken, die ein normales Einlaufen bis hin zum vorzeitigen Bauteilversagen mit sich führen kann. Eine Reduzierung der Standzeit bis hin zum plötzlichen Versagen ist möglich. In der Praxis kann eine unzulässige Verdrehung / Verkippung über das Tuschieren der Treiberflächen festgestellt werden. ▬▬ Verschiebung der y-Achse Führt zu einer einseitigen Belastung der Treibergleitflächen. Eine lokale Überhöhung zulässiger Belastungen bedingt auch hier erhöhten Verschleiß und kann bis hin zu vorzeitigem Totalversagen führen. Eine Verschiebung der Schieberhälften in y-Richtung kann über das Tuschieren der Treiberflächen festgestellt werden. ▬▬ Verschieben Schieberunterhälfte in z-Richtung Veränderung der Position (Höhe) der Aktivelemente aus der Schieberarbeitsfläche zum starren Werkzeugunterteil. Dieser Sachverhalt kann ohne weitere Probleme zur Höhen-Lagekorrektur der Aktivelemente genutzt werden. Erfolgt keine Korrektur der Auflage der Schieberoberhälfte in gleichem Maß, so resultiert daraus ebenfalls eine Änderung der Schiebereinbauhöhe. Dies führt zusätzlich zu einer Veränderung der Eintauchtiefe der Aktivelemente. ▬▬ Verschiebung Schieberoberhälfte in z-Richtung Die alleinige Veränderung der Schnittstelle der Schieberoberhälfte in z-Richtung ist gleichbedeutend mit einer Veränderung der Einbauhöhe des Schiebers. Hieraus resultiert eine Veränderung der Eintauchtiefe der Aktivelemente auf der Schieberarbeitsfläche. Ist der Schieberkörper zum Schieberbett verriegelt (lockout-System eingesetzt), ändert sich die Lage der Aktivelemente auf der Schieberarbeitsfläche ebenfalls. Durch den fixierten Zustand der Schieberoberhälfte muss für einen Ausgleich der Bauhöhenänderung die Schieberunterhälfte in der x- oder z-Position verrückt werden. In der Praxis wird dies teilweise beim Einrichten von Oberteilschiebern praktiziert („Anrücken des Treibers“, verändern der x-Position). ▬▬ Verschieben Schieberunterhälfte in x-Richtung Veränderung der Position (Höhe) der Aktivelemente auf der Schieberarbeitsfläche zum starren Werkzeugunterteil. ▬▬ Verschieben Schieberoberhälfte in x-Richtung Auch die alleinige Veränderung der Schnittstelle der Schieberoberhälfte in x-Richtung ist gleichbedeutend mit einer Veränderung der Einbauhöhe des Schiebers. Dadurch ändert sich die Eintauchtiefe der Aktivelemente auf der Schieberarbeitsfläche. Ist der Schieberkörper zum Schieberbett verriegelt (lockout-System eingesetzt), verändert sich auch in diesem Fall die Höhenlage der Aktivelemente auf der Schieberarbeitsfläche, und die Schieberunterhälfte muss in der Position an die Lage der Oberhälfte angepasst (angerückt) werden Die Schieberunterhälfte ist somit immer maßgebend für die genaue Positionierung der Aktivelemente auf der Schieberarbeitsfläche in Bezug zur unteren Hälfte des Werkzeugs. Bei Schiebern mit engen Toleranzen des Referenzpunktes ist daher ein klassisches Anrücken der Schieberunterhälfte im Zuge der Werkzeugeinrichtung nicht zielführend. Die Tabellen der folgenden Seiten quantifizieren die Auswirkung von Positionskorrekturen der Schieberhälften. Mithilfe der aufgeführten Formeln können die Auswirkungen der Positionskorrekturen selbst ermittelt werden. Die Formeln benutzen die Winkelbezeichnungen für Oberteilschieber (vgl. S. 24). Die Tabellen und Formeln können auch für Lagekorrekturen der Aktivelemente im Zuge der Werkzeugeinrichtung genutzt werden. Unsere Schieber der Serien 2016.15 / .24 / .25 erfüllen die hohen Standards für industriell ausgerichtete Werkzeugbauprozesse. Für die Genauigkeit des Schiebers während des Betriebes ist die Genauigkeit der Toleranz des Referenzpunktes nicht relevant. Im Fall eines notwendigen Austauschs eines eng tolerierten Schiebers, z.B. durch einen Schieberbruch, kann eine aufwendige Neuausrichtung des neuen Schiebers und dessen Aktivelemente wesentlich beschleunigt werden, da die genaue Position aller betroffenen Elemente zueinander ausreichend bekannt sind.

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